Bienenfreundliche Bäume und Sträucher sind mehr als nur nützlich, denn sie verschönern jedes Jahr den Garten mit duftenden Blüten.
Der Bestand an Wildbienen, Hummeln und anderen Insekten hat sich in den letzten Jahren dramatisch verringert. Ihr natürlicher Lebensraum wird immer kleiner, Pestizide und Monokulturen tragen zusätzlich dazu bei, dass nützliche Insekten wie Bienen kaum noch Nahrung finden. Höchste Zeit, etwas gegen das Bienensterben und den Rückgang der Insektenvielfalt zu unternehmen. Wer einen Garten hat, sollte also nicht zu früh den Rasen mähen, auch einmal Wildblumen säen und vor allem bienenfreundliche Bäume und Sträucher anbauen, um Bienen, Schmetterlingen und anderen Tieren ein Zuhause und eine blütenreiche Nahrungsquelle zu bieten. Am besten ist es, darauf zu achten, dass von Frühjahr bis Herbst möglichst abwechselnd unterschiedliche bienenfreundliche Bäume und Sträucher blühen, damit über einen längeren Zeitraum hinweg kontinuierlich Nahrungsquellen vorhanden sind.
Obstgehölze zählen zu den bienenfreundlichen Bäumen und Sträuchern
Gerade bei der Bestäubung von Obstgehölzen spielen Bienen eine große Rolle. Nicht nur Honigbienen helfen so, die Erträge zu steigern, sondern auch Wild- und Mauerbienen tun ihr Übriges, wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen und so für die Befruchtung sorgen, indem sie den Blütenstaub verteilen. So stellen Obstgehölze wie andere bienenfreundliche Bäume und Sträucher auch, eine wichtige Pollen- und Nektarquelle für zahlreiche Insekten dar und versorgen den bienenfreundlichen Gärtner mit leckeren, gesunden Früchten. Die unterschiedlichen Blütezeiten verschiedener Obstgehölze sorgen das ganze Jahr über für reichlich Nektarquellen und verwandeln den Garten in ein duftendes Blütenmeer. Wer unter seine bienenfreundlichen Bäume und Sträucher zusätzlich bienenfreundliche Wildblumen sät oder pflanzt, leistet einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt der Insekten.
Apfelbäume, Birnbäume und Kirschbäume sind wohl die beliebtesten Obstgehölze, die in ausreichend großen Gärten angepflanzt werden. Aber auch weitere Obstgehölze und bienenfreundliche Bäume und Sträucher können den Garten zieren. Die Zwetschge beispielsweise blüht recht früh im Jahr und kann somit als eine der ersten Nahrungsquellen für hungrige Insekten dienen. Aus den leckeren Zwetschgen kann die Hausfrau fruchtige Latwerge zubereiten, Zwetschgenkuchen backen und vieles mehr. Auch Mirabellen- und Aprikosenbäume gelten als nektarreiche Quellen mit duftenden Blüten, die jedes Jahr mit schönen Erträgen für den Bienenfreund aufwarten. Bienenfreundliche Bäume und Sträucher sind eben nicht nur für die Insekten ein Gaumenschmaus, sondern oftmals genauso für den Gärtner. Hier hat nicht nur jeder seine Aufgabe, sondern wird überdies auch noch reichlich belohnt!
Auch Himbeeren und Brombeeren dienen den Bienen als Nahrung. Sie sind leicht angebaut und vermehren sich meist schnell von selbst. Brombeeren benötigen manchmal ein Spalier, um nicht kreuz und quer zu wachsen, aber auch große Himbeersträucher können ab und zu eine Stütze gebrauchen, wenn sie über und über mit leckeren Himbeeren behangen sind.
Wer bienenfreundliche Bäume und Sträucher anbauen möchte, sollte auch Johannisbeeren anpflanzen. Deren Blüten zählen zu den bevorzugten Nahrungsquellen für Bienen und andere Insekten. Die schwarzen und roten Johannisbeeren sind für ihren hohen Gehalt an Vitamin C bekannt und sowohl roh als auch als Gelee oder Saft beliebt. Als Geheimtipp und Delikatesse gilt ein selbstgemachter Aufgesetzter aus roten Johannisbeeren, der dem Gartenfreund an lauen Sommerabenden besonders gut mundet.
Weitere bienenfreundliche Bäume und Sträucher
Es gibt noch zahllose weitere bienenfreundliche Bäume und Sträucher, die mit ihren duftenden Blüten Bienen und Hummeln anlocken. Der schwarze Holunder mit seinen hübschen Holunderblütendolden ist es ebenfalls wert, erwähnt zu werden. Früher galt er als heilig, soll er doch böse Geister vertreiben und Frau Holle unter seinem Erdreich wohnen. Mit Sicherheit vertreibt er schlechte Laune oder auch so manchen Schnupfen. Denn nicht nur seine Blüten sollen als Tee getrunken bei Erkältungen hilfreich sein. Auch die Holunderbeeren, die keinesfalls roh verzehrt werden sollten, sind als Saft ein gesunder Genuss.
Ein weiterer, bienenfreundlicher Strauch ist der Haselnussstrauch, der recht früh im Jahr blüht und damit für Bienen zur wichtigsten Pollenquelle im Frühjahr gehört, auch wenn er keinen Nektar anbietet.
Bienenfreundliche Bäume und Sträucher verleihen dem Garten oft Struktur und können als Einzelexemplare alle Blicke auf sich ziehen. Andere wiederum können sogar als Hecke und Sichtschutz angepflanzt werden. Der Liguster beispielsweise eignet sich hervorragend als Heckenpflanze, da er eine kompakte und damit blickdichte Verzweigung aufweist. Zudem überzeugt er durch sein schnelles Wachstum und zählt zu den immergrünen Heckensträuchern. Er ist einer den wenigen Heckenpflanzen, die außerdem als außergewöhnlich bienen- und insektenfreundlich bekannt sind. Mit seinen zarten, sanft duftenden Blüten lockt er ab Juni zahlreiche Nützlinge an und erfreut mit seinem lieblichen Duft den Gartenfreund.
Als weiterer bienenfreundlicher Strauch ist der Weißdorn beliebt, der mit seinen zahlreichen weiß- und rosafarbenen Blüten ebenfalls ein Paradies für nektarsuchende Bienen darstellt.
Die Felsenbirne sieht man erst in letzter Zeit häufiger kleinere Vorgärten verzieren, denn lange Zeit führte sie eher ein Schattendasein. Dabei bietet sie dem Gartenfreund ein ganzjähriges Farbspektakel, das ihresgleichen sucht. Bereits ab April zieht sie mit ihren sternchenförmigen Blüten Wildbienen und andere Nützlinge an und verspricht diesen überaus reichhaltige Nahrung. Aber auch ihre kleinen Früchte sind als Mus oder Marmelade ein leckerer Genuss für den Bienenfreund. Ganz besonders schön ist die Herbstfärbung der Blätter dieses Strauches. Es lohnt sich also auch für den Gartenfreund, auf bienenfreundliche Bäume und Sträucher zu achten. Denn nicht selten profitiert auch der Gärtner davon, wenn er bienenfreundliche Bäume und Sträucher anbaut.
Bienenfreundliche Bäume und Sträucher für den kleinen Garten
Der Roseneibisch, der oft auch Hibiskus genannt wird, hat herrlich große Blüten, die in verschiedenen Farben etliche Insekten anlocken. Zwar hat er nicht viel an Nektar aufzuweisen, ist aber eine gute Quelle für die eiweißreiche Versorgung mit Pollen. Von Juli bis in den September hinein steht den Bienen diese Nahrungsquelle zur Verfügung. Damit blüht der Hibiskus-Strauch auch noch zu einer Zeit, in der den Bienen viele andere Nahrungsquellen versagt bleiben. Wer im kleinen Garten bienenfreundliche Bäume und Sträucher anpflanzen möchte, dem sei der Hibiskus ans Herz gelegt. Auch der Fingerstrauch wartet mit einer langen Blütezeit auf. Er zeigt seine schönen gelben Blüten zeitweise noch bis Oktober, ist winterhart und pflegeleicht und kann zudem problemlos im Kübel gehalten werden.
Bienenfreundliche Sträucher wie der Schlehdorn oder Johannisbeeren passen oftmals auch in einen kleinen Garten. Aber auch andere bienenfreundliche Bäume und Sträucher gibt es im Miniaturformat. Als besonders praktisch hat sich hierbei das Säulenobst erwiesen. Denn dieses kann klein gehalten werden, ist ernte- und pflegeleicht und dient zudem den nektar- und pollensuchenden Bienen ebenso als wichtige Nahrungsquelle. Selbst wer nur eine Terrasse oder einen Balkon zur Verfügung hat, kann mit Säulenobst einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Wildbienen leisten. Wichtig sind bei manchen Arten die alljährlichen Formschnitte, die dafür sorgen, dass aus dem kleinen Bäumchen nicht doch ein größeres Bäumchen wird. Ansonsten muss lediglich darauf geachtet werden, ob ein zweites Exemplar für die erfolgreiche Bestäubung notwendig ist.
In der Natur arbeiten Bienen und bienenfreundliche Bäume und Sträucher symbiotisch zusammen, denn beide Seiten profitieren von der Zusammenarbeit, an der eben auch der umsichtige Gärtner beteiligt sein kann. Durch den Nektar und die Pollen erhalten die Bienen Nahrung und bestäuben bei ihrer Nahrungsaufnahme zugleich die Blüten. Durch die Bienenbestäubung erhöhen sich die Qualität und der Ertrag der Früchte um ein Vielfaches. Auch Wildrosen zählen zu den bienenfreundlichen Pflanzen, die den Bienen im Garten reichlich Nahrung bieten, sofern es sich um Exemplare mit ungefüllten Blüten handelt. Aus den Hagebutten lassen sich im Herbst nach dem ersten Frost zudem leckere Fruchtaufstriche zaubern, damit auch der Gärtner wie immer nicht leer ausgeht. Bienenfreundliche Bäume und Sträucher sind eben für alle ein Genuss.